Startverzögerung...

Wie? Noch nicht einmal gestartet, erdreisten wir uns erste Berichte zu posten? Schon gut, eigentlich wäre Jan schon auf der Strecke und in Danzig würde ich hinzustoßen. 

Während ich mich aber noch meinen Uni-Pflichten hingab, startete Jan und wurde schon am ersten Tag bitterböse von der Sonne niedergestreckt. Nach einiger Überzeugungsarbeit habe ich ihm am Telefon klargemacht, dass das Wetter erbarmungslos gegen sein Vorhaben ankämpfen würde. Noch stärkere Hitze und Gewitter würden auf diesen unglaublich sonnigen Tag mit 35°C folgen. Natürlich sei es besser nun noch mal heimzukommen und gemeinsam mit mir (juhuu! Gleichberechtigung!) ab Polen zu starten. 

Im Nachhinein fördert das nicht nur meine Motivation, sondern trifft sich auch mit einer weiteren Begebenheit: Dem Versagen der Deutschen Bahn. Verspätungen, überfüllte Züge und ausgefallene Klimaanlagen. Das alles ist normal bei dem hiesigen Transportunternehmen und hätte uns nicht weiter schockiert. Doch was uns passiert ist übertrifft alles.

Die Tickets für Deutschland und Polen waren brav gekauft. Eine Fahrradmitnahme war laut Website der Deutschen Bahn möglich. Nun hatte Jan großzügig alles in die Wege geleitet, um mir nicht so viel Stress aufzuhalsen und benötigte nur noch die Fahrradtickets, die nicht über das Internet buchbar waren. Für den ersten Zug kein Problem. Beim zweiten dann doch tatsächlich die Aussage, dass für den EN nach Warschau keine Fahrradmitnahme möglich ist. Und nun? Fahrrad in Verpackungsmaterial verstecken und trotzdem mitnehmen - so die Lösung der Telefonauskunft der Deutschen Bahn. Am Schalter am Bahnhof wurde uns davon dringend abgeraten. Welchen Ärger man sich damit einhandeln kann erfuhren wir von anderen Radlern und dem Internet. 

Die neue Lösung lies uns gegen einen relativ hohen Stornierungsbetrag (in diesem Fall eine grenzenlose Frechheit) die Tickets umtauschen. Nach einigem Hin und Her, vielen Argumenten und der spontanen Idee die Route nun doch einfach andersherum zu fahren, haben wir uns darauf geeinigt uns morgen in Ulm zu treffen, ein Quer-Durchs-Land-Ticket zu kaufen und an die polnische Grenze zu fahren. Dann sehen wir weiter. Schon seltsam, wie wir nach einem so lange und gut durchdachten Plan wieder in die Spontanität abrutschen...

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