Tipps

Da wir davon ausgehen, dass auch die Besucher dieser Seite auf die Idee kommen könnten, eine Fjällwanderung zu machen, haben wir im folgenden ein paar Punkte gesammelt, die uns nützlich erscheinen, mögliche Fragen decken könnten und einen kurzen Überblick bieten sollen.

Gegen die Mücken...

... hilft rein gar nichts. Wir haben uns mit vielen mückengeplagten Wandersleuten unterhalten und auch selbst probiert. Ein sicheres Mückenschutzmittel gegen schwedische, stechwütige Mücken, gibt es nicht. Man könnte behaupten, dass jedes Mittel nach 5 bis 10 Minuten versagt. Dann hilft nur noch fuchteln, schlagen und in Bewegung bleiben.

Empfehlenswert, wenn auch nicht gerade hübsch, sind Mückenschutzhüte mit runterhängendem Netz. Wenn man allerdings der Schönheit Vortritt gewähren und sich zunächst selbst ein Bild der Lage machen will, kann ein solchen Hut auch noch auf manch einer Hütte oder Fjällstation käuflich erworben werden.

Verpflegung

Eigentlich gibt es entlang des südlichen Kungsleden in regelmäßigen Abständen Fjällstationen oder Hütten, die das Wichtigste verkaufen. Man bekommt beispielsweise Nudeln, Tütensoße, Schokolade, Haferflocken, Milchpulver oder Knäckebrot. Allerdings haben es die Preise in sich. Es empfiehlt sich daher, Lebensmittel für etwa zwei bis drei Tage und darüberhinaus Tütensoßen oder -suppen im günstigeren Deutschland einzukaufen. Allerdings muss man auch im Hinterkopf behalten, dass man all das mit sich rumtragen muss. Und finazierbar sind die Lebensmittel in Schweden allemal. Darum die Nudeln und ähnlich schwere Dinge lieber doch in Schweden kaufen. Ab und an kommt man auch in den Genuss abgelaufener Ware - für den halben Preis!

Besonders gut ist es natürlich auch, sich kleine Schmankerl wie Trockenobst oder Puddingpulver für ein paar Tage mitzunehmen. Auch wenn man normalerweise nicht der größte Fan davon ist, kann es zum echten Highlight werden.

Generell sollte man sich auch im voraus das Kartenmaterial anschauen. Denn es gibt nichtsdestotrotz auch mal weitere Abstände (vor allem am Ende) zwischen den Einkaufsmöglichkeiten und man sollte dann nahrungstechnisch gewappnet sein.

Es empfiehlt sich zudem, immer eine Notration dabei zu haben, denn schelchtes Wetter oder Verletzungen können dazu führen, dass man einen Tag in der Pampa verharren muss.

 

UPDATE Abschnitt Grövelsjön-Sälen:

Verpflegung kann in der Fjällstation in Grövelsjön, in einem kleinen Laden bei Storsätern (größeres Angebot, aber nicht günstiger), in einem Lebensmittelladen in Flötningen sowie in mehreren Supermärkten in Sälen gekauft werden. Einige wenige Süßigkeiten können auch in dem Restaurant in Gördalen sowie in der Rörsjöstugan erworben werden. Für einen Großteil der Strecke muss jedoch die Verpflegung mitgeschleppt werden!

Wasser

Schweden ist bekannt für seine Seen und Flüsse. Das heißt, es ist absolut genügend Wasser da. Chlortabletten oder ähnliches kann man also getrost daheim lassen. Da man sich allerdings nie sicher sein kann, wo man übernachtet, ist es zumindest gegen Abend ratsam, sich ein wenig frisches Wasser zum Kochen oder Trinken in eine Flasche abzufüllen. 

Wir hatten im Sommer 2012 zudem den Luxus, einen Wassersack mit Trinkschlauch dabeizuhaben. Natürlich ist das nicht notwendig, aber man kann trinken so oft und so viel man will, muss dadurch nicht anhalten und bleibt stets erfrischt.

Genug trinken ist womöglich das Wichtigste, was hier erwähnt sein will. Auch wenn es regnet und man genug von dem ganzen Wasser hat, sollte man sich durchringen viel zu trinken. Entsprechend gilt dies besonders für sonnige Tage.

 

UPDATE: Im Winter haben nur wenige Bäche Wasser, Seen sind alle zugefroren. Entsprechend muss Schnee geschmolzen werden. Mineralstofftabletten sind hierfür allerdings nicht erforderlich, bessern jedpch den faden Geschmack auf. Alternativ eignet sich kalt löslicher Tee hervorragend. Für den Schmelzvorgang eignet sich eigentlich nur ein Holzofen (Schutzhütten!). Alles Andere ist zu brennstoffintensiv, besonders wenn für mehrere Personen Trinkwasser gewonnen werden muss.

Unterkunft/ Übernachtung

Natürlich gibt es in den Fjällstationen und -hütten Übernachtungsmöglichkeiten. Da wir dieses Angebot allerdings nicht genutzt haben, können wir nicht viel dazu sagen. Jedoch wissen wir, dass die Übernachtung günstiger ist, wenn man dem Schwedischen Touristenverband angehört oder einen deutschen Jugendherbergsausweis besitzt. 

Die Schutzhütten, die unterwegs zu finden sind, eignen sich auf jeden Fall für einen kurzen Aufenthalt, eine Übernachtung ist jedoch nur im Notfall gestattet. Wir haben unterwegs in einer offenen Hütte im Rogen- Nationalpark und in Reva, Norwegen, übernachtet. In diesen beiden Hütten, ist die Übernachtung auch so gestattet. Auch im Fulufjäll-Nationalpark gibt es Schutzhütten, in denen übernachtet werden darf. Die Kosten liegen hierfür bei 100 SEK/Person (Rörsjöstugan 110 SEK). Die Gebühr wird im Anschluss an die Tour überwiesen oder bei der Nationalparkverwaltung entrichtet.

Es ist empfehlenswert auch bei geplanter Hüttenübernachtung ein Zelt mitzunehmen, denn die Abstände der Hütten, wie oben schon erwähnt, können teiweise etwas länger sein. Es kann immer etwas dazwischenkommen und so ist man glücklich in einem komfortablen Zelt anstatt in einem Biwacksack die Nacht verbringen zu können.

Zelt

Auf das Gewicht des Zeltes sollte man allerdings unbedingt achten. Ein leichtes Zelt ist zwar nicht das günstigste, aber es lohnt sich definitiv. Auf unserer Tour hat uns das Modell HubbaHubba von MSR begleitet. Schon beim ersten Aufbau haben wir festgestellt, dass das außergewöhnliche und komplett miteinander verbundene Gestänge sehr einfach zu montieren und das Zelt insgesamt leicht aufzubauen ist. Über den Platz, den das Zelt bietet, waren wir beide sehr positiv überrascht. Sogar mit über 1,80 m Körpergröße kann man gut aufrecht darin sitzen. Am Fußende haben zudem die Rucksäcke Platz, obgleich wenn es da bei großen Menschen etwas enger werden könnte.

Das Gewicht von weniger als 2 kg war eines unserer Entscheidungskriterien für den Kauf. Auch das Packmaß ist sehr zufriedenstellend.

Für Schweden wichtig ist auch, dass das Zelt absolut moskito- und wasserdicht ist. Beides können wir für dieses Zelt bestätigen. Aber es gibt an dieser Stelle auch einen großen Haken. Nach oben hin ist das Zelt komplett geschlossen. So kann das Kondenswasser nicht entweichen und sammelt sich an der Inneseite des Außenzeltes. Hat man dazu noch nasse Klamotten im Zelt, kann es passieren, dass sich das Kondenswasser permanent weiter ansammelt und irgendwann zurück ins Zelt tropft. Alles in allem würden wir das Zelt dennoch jederzeit wieder mit nach Schweden nehmen.